Besuch aus Kanada

Mit großer Freude durfte Prowind in der letzten Woche Helmut Schneider am Standort Osnabrück begrüßen. Der langjährige Mitarbeiter arbeitet seit 2016 für die Prowind Inc. in Kanada und ist Vizepräsident für Akquisitionen. Als Auswanderer verließ er die Pfalz und begann ein neues Leben in Nordamerika. Im Gespräch berichtet er von seinem Lebensweg, der aktuellen Energiepolitik und dem Prowind-Team in Kanada.

Vor 40 Jahren traf Helmut gemeinsam mit seiner Frau und seinen zwei Kindern die Entscheidung, nach Ontario in Kanada auszuwandern. Er liebt zwar seine alte Heimat, aber ihn habe immer das Abenteuer angesprochen und Kanada habe ihn und seine Frau schon immer sehr gereizt. So fiel der Schritt der Auswanderung nicht schwer und er startete als Bewirtschafter einer Apfelanlage in Kanada. Diese übergab er kurze Zeit später an seine Schwiegereltern und stieg bei General Motors ein, wo er 22 Jahre als Leiter des Qualitätsmanagements tätig war. Erneut war es eine Herausforderung, die ihn zu einem neuen Schritt bewegte und so startete er im Jahr 2001 mit dem Studium zum Master of Business Administration.

Nach seinem Ausstieg bei GM im Jahr 2016 begann er bei der Prowind Inc. am Standort Kanada mit dem Projekt „Gunn´s Hill“ und betreut dieses bis heute. In den darauffolgenden Jahren war er an der Umsetzung von vier Solarprojekten beteiligt. Das Besondere: Alle Wind- und Solarparks sind in der Hand von Bürgerbeteiligungen. Investoren der Projekte sind hier die Bürger*innen, welche im Umkreis der Parks leben. Helmut erzählt, er habe die Erfahrung gemacht, dass zu Beginn der Projekte starke Bedenken bei den Menschen vorherrschten, diese aber verflogen seien, sobald die Anlagen in Betrieb gegangen seien.

Des Weiteren berichtet er, dass die im Jahr 2018 neu gewählte Provinzregierung den Ausbau der Erneuerbaren Energien in Ontario nicht mehr unterstützt. Neue Windanlagen wurden verboten und bereits genehmigte Anlagen blockiert.  Durch die demokratische Regierung um Ministerpräsident Trudeau sei aber ein langsamer Wechsel erkennbar, da der Druck von oben auf die Provinzregierungen immer stärker würde, so der Wahlkandadier.

Zweimal im Jahr setzt er sich in den Flieger gen alte Heimat und besucht seine Eltern in der Pfalz. In diesem Jahr verbindet er den Besuch mit einem Abstecher in die Prowind Zentrale sowie mit einem Besuch auf der WindEnergy Hamburg, der weltweit größten Messe für Windenergie. Zur aktuellen Energiepolitik in Deutschland hat Helmut eine klare Meinung: „Ich sehe großes Potenzial mit der aktuellen Bundesregierung, den Ausbau der Erneuerbaren Energien optimal voranzutreiben.“  Allerdings plädiert auch er dafür, die Genehmigungsverfahren sowohl in Kanada als auch in Deutschland stark zu verkürzen, um die Klimaziele erreichen zu können.

Zum Team in Kanada zählen drei Personen. Neben Helmut sind mit Alex Innes, der als Operations Manager für Prowind arbeitet, und Carr Villabroza, die für das Controlling am Standort zuständig ist, zwei weitere tolle Mitarbeiter im Norden Amerikas beschäftigt. „Wir sind ein großartiges Team, ich fühle mich sehr wohl mit meinen Kollegen und der Arbeitsalltag macht immer viel Spaß“, schwärmt Helmut.

Im Jahr 2017 flog das gesamte Prowind Team nach Kanada und besuchte dort den Windpark in Gunn´s Hill. Als besonderes Erlebnis blieb hier allen Prowind Mitarbeiter*innen der einzigartige Abend in Helmuts zuhause in Erinnerung. Helmut freut sich darauf, „bald wieder alle in Kanada begrüßen zu dürfen“ und spricht eine Einladung für 2023 aus.

Die Zusammenarbeit mit den Kollegen in Ontario kann hoffentlich in Zukunft und durch geänderte Gesetze wieder intensiviert werden. Am Standort Osnabrück ist Helmut ein gern gesehener Gast und alle freuen sich auf ein baldiges Wiedersehen, vielleicht dann in Kanada.

Text: Louisa Husemöller