Pressemitteilung (27.10.2016)
In Glandorf steht Großes an
Anlieferung der schweren Stahlturmsegmente, Maschinenhäuser, Naben und Rotorblätter auf der Baustelle des Windparks zwischen Glandorf und Lienen erfolgt im Laufe des Novembers. Vollständige Inbetriebnahme erfolgt noch in 2016.
In Glandorf wird es im November aufregend. Nachdem in dieser Woche die Andeckung der Fundamente – das bedeutet das Bedecken der Betonschicht mit gut einem halben Meter Erde – größtenteils fertiggestellt wird, erreichen ab der Kalenderwoche 44 jede Woche mehrere Teile für die Fertigstellung der Windenergieanlagen die Baustelle. Konkret geht es dabei um je zwei Stahlturmsegmente, die auf die Betonturmelemente aufgesetzt werden, jeweils ein Maschinenhaus, ein Stern bestehend aus Nabe und je drei Rotorblättern. Derzeit sind die Betonturmelemente bei den Windenergieanlagen zwei bis vier schon vollständig fertig gestellt, womit sie aktuell eine Höhe von ca. 75m haben. Die Anlage eins wird mit dem Ende dieser Woche als Letzte den gleichen Status erreichen (die Bearbeitung der Anlagen wird in rückwärtiger Reihenfolge (4, 3, 2, 1) von Süd-Ost nach Nord-West vorgenommen, da die WEA4 am nächsten an der Übergabestation des Stroms liegt). Werden die Stahlturmsegmente aufgesetzt kommen insgesamt noch einmal ca. 60m auf die jetzige Höhe oben drauf. Mit Mitte Maschinenhaus erreichen die Anlagen ohne Flügel so eine Gesamthöhe von 139m. In dieser Zeit kann es während der Montage des Krans und der darauffolgenden Züge der Einzelteile zu temporären Sperrungen am Lienener Landweg / Kalberkamp kommen. Die Phasen der Sperrungen werden aber zeitlich und räumlich auf das Notwendigste beschränkt.
Am 26.10.2016 rollte bereits der größere Kran an. Dieser ist höher ausfahrbar (etwa 150m werden jetzt benötigt) und kann schwerere Lasten ziehen. Dessen Aufbau wird an Windenergieanlage vier zunächst einige wenige Tage in Anspruch nehmen. Währenddessen bereitet man die Betontürme für das Aufsetzen der Stahlturmteile vor, indem die Spannlitzen eingezogen und gespannt werden, sodass der Betonturm mit dem Fundament verspannt wird. Sind diese Arbeiten erfolgreich abgeschlossen, werden Stahlturmsegmente, Maschinenhaus und Stern (der „Stern“ ist das bereits am Boden zusammengesetzte Konstrukt aus Nabe und den drei Rotorblättern) gezogen und montiert. Erfahrungsgemäß ist letzteres nicht nur für die Mitarbeiter auf der Baustelle der spannendste Teil. Auch Anwohner und Besucher schauen sich insbesondere das „Sternziehen“ gerne genauer und aus nächster Nähe an. An dieser Stelle appelliert der Projektierer an die Vernunft und das Verständnis der neugierigen Zuschauer: sehr gerne dürfen sich Interessierte das aufwändige Spektakel direkt vor Ort ansehen. Nichtsdestotrotz müssen die von der Bauleitung eingerichteten Sperrungen (meist im Umkreis von ca. 250m rund um die Anlage) aus Sicherheitsgründen dringend eingehalten werden. Nur so sind eine gefahrlose Montage der Großkomponenten und eine störfreie Arbeit der Bauarbeiter möglich.
Läuft alles ohne größere Komplikationen und spielt das Wetter mit, so werden die ersten Rotorblätter bereits Ende der Kalenderwoche 44 bzw. Anfang der Kalenderwoche 45 am Liener Landweg gen Himmel emporsteigen. Diese sind im Verhältnis zu den anderen Großkomponenten besonders anfällig für höhere Windstärken bei der Montage, da die Teile vergleichsweise leicht und die Angriffsfläche für den Wind relativ groß ist. „Außerdem kann es auch dann darauf ankommen, von welcher Seite der Wind kommt, aber ab ungefähr sechs Metern pro Sekunde beim Sternzug ist Schluss, dann wird es einfach zu unsicher.“ so Matthias Riepe, Projektleiter für die Baurealisierung von Prowind.
Sobald der Stern montiert und alle Kabel angeschlossen sind, werden an den Anlagen erste Tests durchgeführt und die ersten Drehungen werden zu sehen sein. Fallen diese dann positiv aus, so erfolgt die Inbetriebnahme und somit die erste tatsächliche Stromeinspeisung. Diese ist für die erste Windenergieanlage (Anlage vier) für Ende November vorgesehen. Sofern alles reibungslos, ohne größere Wetterumschwünge und nach Plan verläuft, so erfolgt die Inbetriebnahme aller vier Anlagen noch vollständig in 2016. So können dann in 2017 schon durchgehend rund 8.000 Haushalte mit grüner Energie aus der Glandorfer Region versorgt werden.